„Wir werden erst abschalten, wenn die Welt untergeht.“ Ted Turner sagte das vor 25 Jahren. Als er am 1. Juni 1980 den Sender CNN aus der Taufe hob, war das vor der Heimcomputer-Revolution, Modern Talking und den Haircrimes der 80er – und genau sieben Tage nach meiner Geburt.
25 Jahre später kämpft der Sender nun hart um die Quote. Ted Turner ist aus seiner Firma ausgestiegen, züchtet irgendwo weit draussen auf einer Farm Rinder und die Welt ist immer noch nicht untergegangen. Gratulation an dieser Stelle, natürlich für die Welt.
25 Jahre später bin ich auch noch da und nach wie vor unschlüssig ob des mystischen Datums meines Jubiläums. Denn wer am 25.05.2005 25 Jahre alt wird, der rechnet durchaus mit allem. Mit der Ankunft des Heilands um halb acht, Dosenpfand auf Urnengräber, Frau Merkels Charmoffensive, mit dem Abspann gleich nach dem Aufstehen, eine kurze Ehrung aller Mitwirkenden meines Lebens die durchs Bild läuft bevor mein Kopf explodiert; mit einem Stoßgebet kurz vor dem Fall und mit dem Ende der Träume, wenn wir allesamt in hasserfüllter Zwietracht das zeitliche segnen und unser Lebenslicht in diesen verrückten Kosmos pusten. „Gott wird dich retten“, stand mit Edding geschmiert auf einem der Sitze in der S-Bahn. Wie schön, dass ich auf der sicheren Seite stand.
Große Freude auch über meine Geburtstagstorte mit dem verheissungsvollen Attribut „better than Sex“. Ein amerikanisches Rezept, überraschend fettarm, mit Ananas und Bananen. Zubereitungszeit laut Angaben: null Minuten und damit steht sie in direkter Konkurrenz zu Sprühpizza und sämtlichen just-add-water Produkten auf diesem Planeten. Fantastisch. Geschmacklich war sie irre lecker, dass sie jedoch besser als Sex sei darf an dieser Stelle getrost angezweifelt werden.
Resümee 25? Keines, ehrlich. Vorhaben? Besser werden, weniger Neid und Missgunst, mehr Mut und Beharrlichkeit. Und nie abschalten, auch wenn die Welt untergeht.