Old men

Hatte heute eine unerfreuliche Begegnung mit einem unangenehmen alten cholerischen Arschloch.
Ja, diese Wortwahl entspricht nicht dem gschliffenem Vokabular meiner Wenigkeit, mag sein dass sonst die feinen Worte und das gepflegte Satzspiel meinen Schreibstil prägen. Es muß aber auch Ausnahmen geben, Franz Josef Strauß hat gerne geflucht und man weiß ja wozu es geführt hat.
Ging heute vormittag zur Bank um eine Transfusion am Geldautomaten vorzunehmen. Ein alter Mann mit Trachtenjacke (wandelndes Klischee), Gehstock, wasserblau-verschwommene Augen und Blutschwamm auf der rechten Wange stand am Anfang der zweiköpfigen Warteschlange (der andere Kopf gehörte meiner Wenigkeit). Er schimpfte still vor sich hin. Maß dem keine Bedeutung bei, alte Männer schimpfen gerne. Ging an den Automaten als er fertig war und  an einem Tischlein daneben stand. Meine Wenigkeit murmelte etwas entschuldigendes (darfichmalebenhin?) und er bewegte seinen alten Hintern etwas zur Seite, jedoch nur um in der nächsten Sekunde in lautes Geschrei auszubrechen. Er stellte sich neben den Automaten und schrie mich an:

„Wo hams denn dich rausgelassen? Ha? Ha?
Sowas hab ich noch nie erlebt!
So einen wie dich müsst man doch erschiiiiießen!“

Der Alte war völlig außer Rand und Band und beschuldigte meine Wenigkeit der übelsten Vergehen, als sich eine Traube von Angestellten und Kunden um uns scharte warf er mir noch vor, meine Wenigkeit hätte ihn zur Seite geschubst und er wollte meinen Namen wissen (wie heisch denn du, ha! wie heisst so einer wie du, ha!?). Schließlich wurde mir die Lage zu bunt, hob einen herumstehenden Geldwechselautomaten in die Höhe, hob ihn hoch und ließ ihn auf den alten Zausel krachen. Fortan war er still.
Nein, das war die geschönte Version.

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