Stand-up writing, das heißt regelmäßig leicht verwahrloste Gelegenheitsprosa raushauen; Textproduktion am Ort des Geschehens, durch die Stadt strawanzen, als ein reflektierendes Etwas, sich ablenken und zerstreuen lassen von den Eindrücken; nur mit Papier und Stift oder – oh Luxus – mit Notebook ausstaffiert noch an Ort und Stelle sich möglichst nah ans Leben ranschreiben. Das Ding läuft als Experiment schon ein paar Tage und es läuft gut. Eine gewisse sprachliche Kurzatmigkeit ist keine Pflicht, eher ein Symptom. Bedingung ist: Es wird geschrieben, so lange man sich in der Szene befindet, dann muss das Teil durch sein.
Der Marmor ist zu kalt, um länger als zehn Minuten schmerzfrei zu sitzen; die Menschen pfeifen und umarmen, küssen und bewegen sich und versuchen, nicht alles noch komplizierter zu machen, als es eh schon ist. Das alles ist sehr inspirierend und ich lasse mich davontreiben (das war der langweiligste Satz, den ich in den letzten zweieinhalb Wochen geschrieben habe).
Ich habe in letzter Zeit vermehrt das starke Bedürfnis, in der Öffentlichkeit meine Augen zu schließen. Manchmal träume ich davon, mit verbundenen Augen wie ein Blinder von jemandem, den ich liebe durch die Stadt geführt zu werden. Ich will ein intensives Leben und lachen, bis ich glaube zu sterben.
Always remember: You have to go sideways.