„Schnell nach Hause… schnell umziehen… schnell duschen… kurz was essen… schnell drüberlesen… kurz anrufen… kurz hinlegen… schnell was ausmachen, abmachen, durchmachen.“
Die letzten 5 Wochen: hastig und rastlos. Eile – das Attribut klebte an jeder Tätigkeit, ölte sie ein, machte sie glitschig. Kaum zu fassen alles. Zur Ruhe kommen war nicht. Gar nicht dran zu denken. Keine Zeit dran zu denken. Dafür war der Prüfungsstoff zu viel. Und die Zeit zu knapp.
Kaffee gemacht, die Nacht durchgemacht, gebüffelt, gepaukt. Am nächsten Tag zwar ausgelaugt, doch in die Schule geschleppt und schwer. Manchmal geglaubt es geht nicht mehr, aber nie überzeugt gewesen davon, also weitergemacht and so on. Kaffee gebrüht, spät Nachts geübt, dann Hirn verglüht. Den Morgen drauf, die Augen auf, noch vom Delirium besoffen, sind meine Augen wirklich offen? Raubbau am Körper, ein Stück weit Mord. Ach, Schlaf ist Schale, wirf sie fort!
Jetzt: nichts mehr. Keine Prüfungen, keine Verantwortlichkeiten, kein schlechtes Gewissen, zu wenig getan zu haben, zu viel getan zu haben, überhaupt etwas getan zu haben. Jetzt: nichts mehr. Nichts mehr als nur Zeit, einfach nur Zeit. In Ruhe heißt lang. Lang duschen, lang frühstücken, lang telefonieren, auch lang-sam gehen. Wiederentdeckung der Langsamkeit.
Da ist ein Raum, so voll mit Nichts. Mit nichts mehr als nur Zeit. Mit der weiß ich noch gar nichts anzufangen. Ich mach mal eben nichts. Ist das OK?