Lassen Sie uns heute auf die Schattenseite der Vorweihnachtszeit blicken.
Münchner Innenstadt, Weihnachtsmarkt, Christkindlmarktmadness. In der U-Bahn riecht es nach kalten Winterjacken und Juicy Fruit (was sich später als abgestandener Glühweindunst entpuppt). Oben, auf der Oberfläche, auf dem Markt: Gedränge und Geschubse. Alle wollen ein Stück Besinnlichkeit abhaben, in Fetzen, eingepackt und luftdicht verschweisst, tütenweise nach Hause geschleppt.
Jetzt romantisch sein, jetzt nächstenlieb sein!
Wenn nicht jetzt, wann dann im Jahr? (Saisonbereinigt kommt man halt bloß einmal dazu.)
Weihnachten kann nur deshalb überall sein, weil es in Wirklichkeit nirgendwo ist. Weihnachten ist, wenn man es so betrachten mag, eine von Amtswegen her ganz, ganz, ganz von oben verordnete Zwangsparanoia. 2000 Jahre Christentum und heute haben wir Glühbier, besten Dank auch!
Gebt mir ein Glühbier mit Schuss und noch ein Glühbier mit Schuss.
Ach, gebt mir einfach einen großen Schuss mit Glühbier!
Oder nur einen (Kopf)Schuss – Schluss.
Oh du fröhliche, Amen und Dankeschön, hier ist ihr Wechselgeld,
Over and Out.