F. murmelt Unverständliches vor sich hin; F. schluckt Worte runter und rülpst sie wieder hoch; F. diagnostiziert: „Rückzugstendenz im Falle seelischer Kränkungen.“ (Mensch, F., du alter Pollutionist. Erzähle mir endlich etwas, das ich noch nicht weiß.)
Rückzugstendenz also, und darum sitze ich hier, redigiere und zensiere Twitter- und Facebookprofile um ein paar prostituierende Einträge. Rückzugstendenz also, und das merke ich dann, wenn ich meinen Klarnamen aus Internetforen entferne. Auf dem Weg ins innere Exil will ich mich nicht in ein Muster zwängen, und feiere den Tag mit Zorngesängen. Ein Zeitschriftsteller unter rasenden Depressionen bin ich. Ein Chronist mentaler Unzurechnungsfähigkeiten der Leute, zuallervorderst der Meinigen. Sollte euch wirklich jemand eines Tages danach fragen.
Neujahrsputz 2.0 also. Endlich Zeit, ein paar Facebookemons, Sozialkontaktschmarotzer und sog. „Freunde“ aus diversen Kontaktlisten zu löschen. Und dann die Konten selbst. Szenen einer Selbstauslöschung.
StudiVZ: „Profil löschen?“
Ich: „Ja.“
StudiVZ: „Willst du wirklich?“
Ich: „Ja, löscht endlich mein Profil.“
StudiVZ: „Schade, es war schön mit dir.“
Ich: „Yeah, fuck you.“
Link: Web 2.0 Suicide Machine