Nach dem letzten Krieg hatten zwei Frauen aus dem Saarland dank guter Beziehungen in der Pfalz Schuhe erstanden. Im Abteil des Zuges, der sie nach Hause brachte, saß ein Kapuziner. Kurz vor der Grenze überkam die Frauen Angst vor der französischen Zollkontrolle, und sie baten den Hochwürdigen, ihr Einkaufsgut unter der Kutte zu bergen. „Ich will versuchen, Ihnen zu helfen“, sprach der Mönch, „aber lügen werde ich nicht.“ Er schob die Kartons unter seine Bank. „Nein“, sagten die Frauen, als sich der Beamte nach zollpflichtigen Waren erkundigte. Der Kapuziner aber lächelte: „Was soll ich haben? Die Kutte gehört dem Kloster, und das, was sich unter ihr befindet, den Frauen.“ Der Douanier grinste, grüßte und ging.