Da strahlen sie, die bildschönen Menschen, von Prospekten und Plakaten. Leibhaftig gewordene Produkte einer gigantischen Idealisierungsmaschinerie: der Werbeindustrie.
Der Stereotypen produzierende Traumgenerator, der den eigentümlichen Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Körpers schon längst entsagt hat, erreicht mit Hilfe digitaler Bildbearbeitung ein hohes Niveau der Modulation. Der Körper selbst ist längst zur Projektionsfläche posthumanen Perfektionsstreben geraten. Allein der Grad der dargebotenen Makellosigkeit der Werbeikonen ist grotesk. Und die Zahl der bis in die letzte Pore virtuell drapierter ist Legion.
Glatte Hände massieren es mit Anti-Falten Cremes langsam ins Konsumentenhirn ein: das Versprechen ewig jugendlichen Teints. Capitalism has made it this way. Gerade dort hatte jemand mit Gewissheit seine Finger im Spiel, wo der Schein der Hochglanzmagazine so perfekt trügt.
Jemand, der den vermeintlichen Unzulänglichkeiten von Mutter Natur mit Photoshop & Co. auf die Sprünge hilft, der die ungeliebten Eigenheiten des menschlichen Körpers, Falten, Fettpölsterchen, Krampfadern, Augenringe und Orangenhaut rigoros überblendet, hier ein bisschen das Hinterteil strafft und dort ein wenig an der Oberweite zerrt.
Glenn Feron ist so einer. Und er lässt uns auf seiner Seite einen Blick auf sein Handwerk wagen, zweifelsohne eine kunstvolle Form der Retuschierung, bei der aller Glanz des Äusseren trügt.