Die Ansagen in der U6, ein ständig gutes Beispiel für die kleinen Feierabendgehässigkeiten.
Montag Abend, Berufsverkehr. Ein besonders Hektischer zwängt sich auf den letzten Drücker in die sich eben schließende U-bahntür und bleibt mehr aussen als innen stecken. Nichts geht vorwärts. Nach minutenlangem Gezerre eine lakonische Durchsage des Zugführers, bevor sich alle Türen wieder öffnen:
„Also, entweder aussteigen oder mitschleifen!“
Hier im Cape fährt der Zug mit geöffneten Türen einfach weiter.
Gar kein Problem.
Irgendwo im Wagen ein Mann kündigt den Krieg gegen Satan an.
Eine blinde Frau wird von einem jungen Mädel geführt, sie singen und loben Jesus; jemand wirft Kleingeld in ihrer Plastiktasse.
Fast alle in der ersten Klasse haben Blackberries.
Die erste Klasse sieht übrigens Scheiße aus.
Man sieht kaum was aus dem Fenster sehen, wegen der Graffiti. Am besten zählt man die Haltestellen, um zu verstehen, wo man ist und wann man aussteigen muss.
Es stinkt nach irgendwas.
Ich liebe es.