Rippenprellungsbedingt muss ich momentan mit dem Joggen etwas kürzer treten. Wissen sie: Das ist insofern schlecht, als dass ich sonst sehr viel laufe – gegen Ärger, gegen Stress, mindfuck usw. und jetzt sitzt hier ein 60 Kilogramm Frustpotential das versucht, aggressive Tendenzen mit stumpfer Gewalteinwirkung auf die Tastatur und homöopathischen Arzneimitteln zu kompensieren. Klappt alles nicht besonders gut. Wilde Beschimpfungen der Zimmerpflanze helfen da auch nicht weiter.
So hätte ich in all meiner motorischen Unruhe fast nicht bemerkt, dass Nike mir still und heimlich meine Laufjahresstatistik unter der Tür durchgeschoben hat. Seit Mai 2008 benutze ich Nike+ – ein System, bestehend aus einem Armband (oder iPod), das mit einem Sensor im Laufschuh in Verbindung steht und Distanz, Zeit, Geschwindigkeit und Kalorien ermittelt. Diese Daten kann man zu nikeplus.com hochladen, um dort an virtuellen Wettkämpfen teilzunehmen, was besonders in motivationslosen Phasen gut zum Joggen animieren.
821,444 Schritte habe ich laut dieser Statistik gemacht, seitdem ich mir das erste mal den Sensor in den Schuh steckte. Mittwoch sei angeblich mein Lieblings-Lauftag, was eine glatte Lüge ist (es ist Freitag oder vielleicht Sonntag, so genau will ich mich da nicht festlegen). 42.345 verbrannte Kalorien in 83 Tagen: beeindruckende Zahlenspielerei. Die gesparten 103,5 Liter Benzin, die ich benötigt hätte, drehte ich meine Runden statt per pedes mit dem Auto, sind dagegen beste Ökobilanzpolitur. Zählt man die Schritte der gesamten Nike+ Läuferschaft (134.979.939.800 sind das, eine idiotisch große Zahl), kommt man damit 2.710 mal um den Globus. 5.610.069 Gramm Körpergewicht wurde dabei verbrannt, genug Energie, um 630 Haushalte mit Strom zu versorgen. Nicht schlecht. Zwei Fragen aber bleiben am Ende:
1) Fließen diese Daten in den Happy Planet Index ein?
2) Warum ist Luxemburg „klein neben Nike+“? (siehe Grafik)
das mit luxemburg kapier ich auch net…