Was die Kleidung anbelangt, um gleich zum praktischen Teil der Frage zu gelangen, so lassen wir uns vielleicht häufiger durch Neuerungssucht und die Rücksicht auf die Ansicht der Leute bestimmen, als durch die wahre Nützlichkeit. Wer zu arbeiten hat, der möge bedenken, daß der Zweck der Kleidung erstens der ist, die Lebenswärme zu bewahren – und zweitens in unerer Gesellschaftsordnung die Nacktheit zu verdecken; er wird dann ermessen, wieviel nötige oder wichtige Arbeit verrichtet werden kann, ohne daß er seine Garderobe bereichert. – Könige und Königinnen, die einen Anzug nur einmal tragen, können, obwohl dieser von königlichen Hoflieferanten hergestellt ist, nicht wissen, wie bequem ein Anzug ist, der sitzt. (…)
Der Mensch sollte sich so einfach kleiden, daß er sich im Dunkeln anziehen kann, und sollte in jeder Hinsicht so geschlossen und vorbereitet leben, daß er, wenn der Feind die Stadt einnimmt, ohne Sorge mit leeren Händen, wie jener alte Philosoph, zum Tore hinausgehen kann.
– H. D. Thoreau, „Walden“