Der Hunger der Athenerinnen – dieStandard.at
Kommt bitte mal zu Bewusstsein und klopft euch den Staub vom Gehirn. Diese Entwicklung ist grotesk! Wir haben eine Wirtschaftsstruktur geschaffen, die uns mitsamt unserer Umwelt vernichtet. Ich will das nicht mehr. Das nach maximalem Profit gierende Finanzsystem lässt ein paar Privilegierte in elitären Zuständen leben, gleichgültig über die restliche Bevölkerung, die hungert, die in Kartons schläft, die in den Straßen verrottet.
Was unternehmen wir dagegen?
Ähem…. das läuft seit mehr als 2000 Jahren Menschheitsgeschichte so, Herr Herold! 😉
Erstens läuft unsere gepflegte Zivilisation, die diese Systeme hervorbringt seit rund 6000 Jahren (seit 2000 Jahren warten bloß ein paar Geisteskranke auf jemanden, den sie „Erlöser“ nennen). Und nur weil „etwas so läuft“ heißt es noch lange nicht, dass die Sache gut ist oder nicht grundlegend geändert werden sollte.
Geschichtlich müssen Sie mich nicht belehren, Herr Herold. Ich spreche bewusst vom Zeitpunkt, seit dem die von Ihnen genannten „Geisteskranken“ auf jemanden warten. Verändern möchte jeder etwas. Ein Großteil jedoch nur, wenn die Sonne scheint.
Und mit einem kühlen Augustiner, das ist richtig. Aber ich meine bewusst den Beginn unserer modernen Zivilisation, die ich immer mehr als das eigentliche Problem sehe. Durch die Einführung einer hierarchischen Machtstruktur, bei der die Macht nicht vom Volk ausgeht (ich wollte schon schreiben „nicht mehr vom Volk“, ging sie jemals wirklich davon aus?), sondern von Konzernen, die ausschließlich und absolut nur nach ihren eigenen wirtschaftlichen Interessen handeln. Vor allem aber durch die zunehmende Aufgabe einer eigenen Landbasis (siehe den EU-weiten Beschluss zur Privatisierung der Wasserversorgung), was uns immer mehr von Gütern dieser Industrie abhängig macht.
Das sehe ich alles als Teil des Problems und als Grund, warum die Menschen in den finanziell gesegneteren Ländern Europas immer noch glauben, mit den gespannten Rettungsschirmen, Hilfsfonds und „Finanzspritzen“ in Länder wie Griechenland oder Spanien etwas gutes zu bewirken. Das ist ein absoluter Irrtum. „Rettungsschirm“, allein dieser Begriff ist absurd, wenn man verstanden hat, dass mit diesen obszön großen Geldsummen allein Banken- und Wirtschaftssysteme am Leben gehalten werden, die genau diese Situation provoziert haben. Und der normale Bürger muss dafür bluten.