Transition-Town-Bewegung Witzenhausen: Verzicht als Lebensentwurf
Überall dort, wo nach der Begrifflichkeit profitorientierter Wirtschaftsdenker strukturschwache Gegenden die Bevölkerung abwandern lässt, wo für den Betrachter vermeintliches Brachland entsteht, sehen (und be-leben) Vordenker ein habitables Areal für Menschen, die mit den kommenden Übermorgenproblemen umgehen müssen.
“Im Rahmen der Transition-Town-Bewegung (etwa „Stadt im Wandel“) gestalten seit 2006 Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen in vielen Städten und Gemeinden der Welt den geplanten Übergang in eine postfossile, relokalisierte Wirtschaft. Initiiert wurde die Bewegung u. a. von dem irischen Permakulturalisten Rob Hopkins und Studenten des Kinsale Further Education College in Irland.”
Das ist spannend. Was hier auflebt, ist nicht nur das Wesen der Sippe. Es wird auch der Gedanke der solidarischen Landwirtschaft (Community Supported Agriculture, kurz CSA) wie es z.B. das Münchner Kartoffelkombinat vormacht, weitergesponnen.
“Möglicherweise ist eine gewisse Zivilisationsferne nötig, sei sie geistig erworben oder natürlich gewachsen, um sich das zu bewahren, was wir “gesunder Menschenverstand” nennen.” — das ist exakt der Bestandteil einer neuen gesellschaftlichen Bewegung, die sich in so vielen Bereichen abzeichnet: Bei Ernährungstrends (Paleo-Diat), Fitnesskonzepten (MovNat), der Ausdruck inneren Wunsches nach mehr Autonomie und Selbstversorgung, der sich in relativ banalen Magazinen wie “Landlust” und “Freeman’s World” niederschlägt. Aber auch in Projekten wie das Kartoffelkombinat und Urban Gardening Initiativen, bis hin zu oberflächlichen und letztenendes illusorischen Werbekampagnen wie z.B. “H&M Conscious Collection”.
Ziemlich geil das alles. Wir leben in interessanten Zeiten. Große Chance, wirklich etwas daraus zu machen. Tolle Menschen, tolle Ideen. Aber auch eine unglaublich große Chance, die Karre so richtig mit Vollgas an die Wand zu fahren.