30 Jahre Kommerzfernsehen – Der Niedergang des wirkmächtigsten Mediums | NachDenkSeiten
„Der Deal zwischen Kirch und Kohl war folgender: Ich (Kirch) gebe Dir (Kohl) Deine exklusiven Interviews auf SAT.1 und Du (Kohl) gibst mir Milliardensubventionen, damit ich (Kirch) über meine Fernsehkanäle mit meinen Ramschfilmen, mit Soft-Pornos und Sensations- und Massenunterhaltung die Bevölkerung ruhig stelle und dabei viel Geld verdiene.
(…)
Die Kommerzialisierung des Fernsehens (auch von ARD und ZDF) hat das kollektive Bewusstsein, die Kultur, das politische Engagement und vor allem die Sozialisation (die Bildung) der jungen Menschen mehr verändert, als die meisten anderen Veränderungen in unserer Gesellschaft. Kommerzfernsehen lebt von der Flucht in die Ablenkung und Unterhaltung von beruflich oder sozial gestressten Menschen. Es ist Überwachung durch Ruhigstellung, wie sich bezeichnenderweise auch noch die Sendung „Big Brother“ nannte. Es liefert Quote durch Tote und Sex, es befriedigt Sensationslust und Voyeurismus (Dschungelcamp) und spielt zum Wohlgefallen der gesellschaftlich Privilegierten die abgehängten sozialen Schichten und die noch Ärmeren gegeneinander aus (Hartz IV „Sozialfahnder“-Show). Wie die Welt von SAT.1 aussieht, dazu muss man nur einmal die Homepage aufrufen, das sagt mehr als tausend Worte.“
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.