Chicks on speed

Jetzt hab ich sie erwischt! Wusste ich doch gleich, dass an diesem Bild was faul ist.

Werbeplakat

Hier haben wir also drei junge Damen, unübersehbar in der Blüte ihres Lebens. Leicht überdreht wirken sie ja schon a bisserl auf dem Bild. Vielleicht auch ein wenig planlos, so wie drei mit Sangria abgefüllte Mädels auf der Suche nach dem Ballermann 7. Oder wie ein Grüppchen verflucht zugedröhnter Chicks on speed auf einer verdrogten Russen-Beachparty irgendwo in Odessa. Die Mittlere perforierte sich ihre Zunge mit einem Piercing, schon sehr taff und grrrrr…. wild. Und allesamt entsagen sie dem Schwarzfahren. Weil uncool und nein danke und überhaupt. So kann man sich also in der Jugend von heute täuschen.

Meine verfrühte Vermutung über die schleichende Verrohung der Moral und dem Sittenverfall unter Jugendlichen scheint unangebracht. Die drei Mädchen sind nämlich ganz harmlos und bestimmt schrecklich angepasst; trinken lieber Tomatensaft mit Pfeffer als Alkopops mit Rum, sind stets hilfsbereit, gut gelaunt und bügeln auch sonst jede krause Falte aus ihrem neuen H&M Miniröckchen.

Sandra MaischbergerEines aber hat mich dann doch erschüttert. Die Dame ganz links auf dem oben stehenden Foto, und das ist unbestreitbar, IST Sandra Maischberger. Dieses verschmitzte Lächeln, die leicht zusammen gekniffenen Augen, die Lachfältchen an den Lidern – ganz klar und keine Zweifel: das ist Frau Maischberger in ihrer prä-televisionären Zeit als Debattierdame. Noch jung und unverbraucht und voller Zuversicht an eine Zukunft ohne Schwarzfahren.

Gefunden: Werbeplakat in einer Münchner U-Bahn

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