Anzeichen des Verschwindens

Wenn, nachdem man 2 Monate sein Handy ausgeschalten, alle Mails und Post unbeantwortet liegen gelassen hat, niemand stutzig wird und niemand einen vermisst, kann das verschiedene Ursachen haben. Man kann zum Beispiel ein unausstehlicher Bastard, ein wirklich fürchterlicher Mensch sein, mit dem man keine Minute seines Lebens verbringen möchte und dem man am liebsten mit einem mit 10-Cent Stücken gefüllten Strumpf ordentlich eins vors Hirn knallen möchte. Oder man ist einfach nur eine arme Sau, der die Batterien rausgenommen wurden; ein Übersehener, der auf dem Altkleiderhaufen sitzt, Däumchen dreht und Ozonlöcher in den Himmel starrt. So oder so ist es faktisch aber doch wohl eine ziemlich bombenfeste Sache, dass man ab jetzt zu der Sorte Mensch zählt, die z.B. von den Folgen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit dahingerafft in der Wohnung liegen, ungestört vor sich hin stinken und erst vom Wasserzählermann entdeckt werden.
„Und dabei war er doch so ein anständiger Kerl.“
Die Tür ist nur einen Spalt auf, Frau Paschulke wird den RTL-Reporter nicht in die Wohnung lassen. Es riecht nach Wirsingkohl.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.