„Das Wundmanagement umfasst: Wundanamnese, Physiologie der Wundheilung mit den Wundheilungsphasen, Wundbehandlung, Schmerzmanagement, Wunddokumentation“
– aus Wundmanagement – PflegeWiki
Auf diese Bezeichnung stieß ich gestern auf einem Plakat im Krankenhaus, das für einen Vortrag warb. Mir ist klar, dass damit zusammenfassend mehrere Sachgebiete aus dem Pflegedienst gemeint sind. In meinen Ohren klingt es jedoch wie eines dieser gruseligen Komposita, die eine gedankliche Versachlichung einer sehr menschlichen Angelegenheit auslösen: dem Wund sein.
Die effiziente Lagerverwaltung bei einem Autoteilezulieferer lässt sich managen. Der Betrieb eines Energiekraftwerks zur Hauptlastzeit lässt sich managen. Ja Herrgott, die Warensteuerung für den Import von spanischen Zuchttomaten lässt sich managen.
Aber Wunden?
Warum nicht: Wundbehandlung, Wundpflege, Wundversorgung (da steckt wenigstens noch etwas mehr Mitgefühl in Form der „Sorge“ drin)
Sprache schafft Realität. Wollen Sie, dass Wunden „gemanaget“ werden wie ein DAX-Unternehmen? Wollen Sie, dass das in Ihren Köpfen auftaucht, wenn wir z.B. von der Pflege demenzkranker Menschen reden?
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