Da ist es noch nicht mal 10 Uhr Morgens vorbei und ich muss mich schon aufregen. Ihr kennt doch bestimmt diese Sammelpunkte-Aktionen, Treuemarken, etc. auf den verschiedensten Produkten: Bei Jacobs gabs mal eine Ritzenhoff-Tasse, wenn man soundsoviel Punkte aus deren Kaffee-Verpackung ausschnitt und sie einschickte. Weihenstephan schmiss einem für 15 Punkte einen Milchbecher hinterher; gesammelte Punkte werden bei Payback schon mal mit einem Wanderrucksack oder, wem das nicht passt mit einer Nudelpfanne vergütet. Die für die jeweiligen Wunschprämien benötigten Sammelpunkte sind mehr oder weniger dem eigentlichen Warenwert angemessen. Doch oft erübrigt sich die Frage, ob man, statt 30 Packungen FixMate-Tee zu kaufen, um mit den gesammelten Punkten die Prämie zu ergattern nicht gleich den versprochenen WMF Süßstoffspender „Clever & More“ im Fachhandel beziehen soll. Zwei Argumente dafür: Man kommt günstiger weg und verendet gewiss nicht an einer Teevergiftung.
Warum ich mich jetzt so aufrege? Vor mir steht ein kackbraunes Nutellaglas, „Punktesammeln für Sportrpämien von adidas“, so die Versprechung auf dem Etikett. Auf der Aluminiumfolie unter dem Deckel befinden sich jeweils zwei Sammelpunkte. Will ich sie einsenden, muss ich das Glas anbrechen. T-Shirts, Handtücher und Rucksäcke werden angepriesen. Die kleinste Prämie, ein Volleyball – und das ist die eigentliche Frechheit – ist „schon“ ab 60 (!) Punkten zu haben.
Also, mal ganz unter uns, lieber Herr Ferrero. 30 Nutella-Gläser für einen minderwertigen Plastikvolleyball zu verlangen, ist schon ein liederliches Angebot, dass sie uns da unter die Nase reiben wollen. Von Hohn will ich jetzt gar nicht erst reden. Ich habe in meinem ganzen 28-jährigen Dasein auf diesem Planeten noch keine 30 Gläser Nutella verbraucht. Noch nicht mal ansatzweise. Und jetzt kommen sie daher und verlangen von mir, dass ich das bis zum 30.05.2009 (es gilt das Datum des Poststempels) fertig bringen? Nicht in diesem Leben.
Also, behalten sie mal schön ihre Prämien – ihre Kapuzenjacken (145 Punkte) und Sporttaschen (160 Punkte). Ich behalte dafür meine Gesundheit. Denn nach 30 Gläsern Nuss Nugat Creme passe ich nämlich in keines der angebotenen T-Shirts mehr rein. Und mit dem „Fit machen fürs Sportabzeichen“, so der Slogan der Kampagne, siehts dann auch ganz düster aus, so zuckerkrank, wie ich dann sein werde.
Interessant!
Aber: Du tust Herrn Ferrero ein bißchen Unrecht. Schließlich gibt es die Punkte nicht nur für Nutella, sondern sogar für eine Vielzahl weiterer gesunder Produkte aus dem genannten Hause.Das heisst, dass du, der gesundheitsbewußte und wellness-orientierte Konsument den Nutella-Aufstrich beispielsweise mit einer Packung Yo-gurette (gesünder, weil viel Joghurt) mühelos kompensieren kannst. Und dazu gibt’s weitere zwei Punkte mit auf den Weg zum Sportzeichen. Eine Frage, die an dieser Stelle geklärt werden sollte, am Rande: Übernimmt im Zuge dieser Vorbereitung auf das Sportabzeichen die Krankenkasse die angefallenen Kosten?
Also, ein bißchen weniger Polemik – ich muss doch sehr bitten 😛
Viele Grüße,
Harald
Harald, dir erweise ich meine Reverenz! Du hast natürlich recht. Ich sah in meinem überbordenden Eifer nicht, dass man mit anderen Ferrero-Produkten ebenfalls Punkte sammeln kann. Jetzt ergibt alles wieder einen Sinn!
Warum wende ich mich nicht, kurz bevor ich so einen polemischen Polterabend veranstalte zuerst an dich? Deine kühle Besonnenheit schafft immer wieder 100%ig wasserdichte Tatsachen, bestechend in ihrer Logik.
Nutella mit Yogurette zu kompensieren ist eine gute Idee. Ich mach mich gleich ans Punktesammeln. Aber zuvor halte ich mit meiner Krankenkasse Rücksprache. Mal sehen, ob die was springen lassen. 😉