Feststellung: Die Eltern wohnen im Münchner Hinterland, eine Stunde Bahnfahrt, also nicht allzu weit draussen. Dennoch: Fahre ich „auf’s Land“, erlebe ich eine progressive Entschleunigung. Die Tram wird zur S-Bahn wird zum „Bummal“1. Und auch der informationelle Fluss der Kommunikationselektronik nimmt ab: LTE, 3G, Edge, Funkloch. Man folgt dem Gradient der Informationsdichte, das Ende kündigt sich an mit Zähigkeit, danach steht Verschwinden. Die Rechnung geht allerdings nicht mehr ganz auf: Am Haus meiner Eltern liegt seit kurzem ein Glasfaserkabel, ungefähr dreimal so schnell wie mein Anschluss in der Stadt feuert es die Daten nun in die Netzabdeckungsdiaspora.
Zeiten ändern sich im oberbayerischen Land. Langsam, aber sie ändern sich.
- der Spitzname eines Regionalzuges, der in gemäßigtem Tempo durch die Landschaft bummelt [↩]