Die Einladung zum diesjährigen Women’s Run von Reebok ist eine einzige anglizistische Zumutung.
“Aussergewöhnliche Locations zum Laufen oder Walken. Shoppen im Women’s Village. Finisher-Paket. Wellness und Beautylounge mit Massagen. Programm auf der Event- und Showbühne.”
Ich bin wirklich kein frenetischer Sprachschützer, aber wer auch immer für dieses Gepansche verantwortlich ist, sollte aus seinem dreckigen kleinen Werbeagenturloch gezerrt, dann geteert, gefedert und schlussendlich gevierteilt werden. Es gibt nicht vieles, das mich in den Berserker-Modus der Verdammnis versetzt. Aber das hier bringt mich verflucht knapp dran.
So, und bevor ich richtig abkotze und mir gleich wieder die Haare ausfallen, schnell ein hübsches Foto hinterhergeschoben. Das zeigt nackte Frauen bei der Holzarbeit und hat, soweit ich das beurteilen kann überhaupt nichts mit dem Thema zu tun.
Warum nicht gleich alles im Englisch. Die Deutschen scheinen Ihre Sprache nicht sehr zu mögen, ganz anders als zum Beispiel die Franzosen.
Andererseits ist heute immer schwieriger Leute ohne Anglizismen etwas zu erklären, da Medien und Allgemeinheit diese (s.o.) zu sehr lieben.
Wer hipp sein will denglischt so viel wie möglich.
PS: Achtung beim nächsten Waldlauf 😉
Absolut. Ich frage mich oft, woher die sprachliche Unterwürfigkeit der Deutschen herrührt. In diesem Blog benutze ich selbst GANZE englische Phrasen, da sich damit vieles treffender und in einem anderen Ton sagen lässt. Aber dieses verblödende Hipster-Gequatsche, das denglisch Gepansche, das die Werbeindustrie anschlägt tut mir manchmal richtig weh, wie in eben diesem Reebok-Prospekt. Dann bitteschön gleich ganz auf Englisch. Richtig. Und nicht so ein linguistischer Tofu, der weder Fisch noch Fleisch, weder bad noch simple english ist.
war das nicht so ein Lauf in schweinchenrosa? Ich bin gar nicht erst bis zum Text gelangt…
Ja, alles in rosa. Zumindest kam das auf der Einladungskarte so rüber.
Hauptsache, es hört sich „Hip“ an – das die Firmen sich dadurch selbst genug nur lächerlich machen und blamieren weil die auserkorene Zielgruppe selbst niemals so reden würde ist dann auch egal.
Absolut. Und dass sie damit einen gegenteiligen Effekt erzeugen, hat sich auch noch nicht richtig rumgesprochen.